Lissy Winterhoff in den Kunsträumen der Michael Horbach Stiftung Köln September 2021
Die Kölner Künstlerin Lissy Winterhoff zeigte im September 2021 in den Kunsträumen der Michael Horbach Stiftung Köln eine Auswahl fotoplastischer Arbeiten ihres umfangreichen Werkes von 1978 bis heute. Das Werk der fotoplastischen Arbeiten von Lissy Winterhoff ist - soweit mir bekannt - das umfangreichste dieser Art fotoplastischer Arbeiten überhaupt.
Für ihre in der Dunkelkammer realisierten Schwarzweiß-Fotografien verwendet sie unübliche und ungewöhnliche Bildträger, d.h. sie macht Bütten- und Aquarellpapiere, Steine, Sand, Stoffe mit einem speziellen Verfahren lichtempfindlich, sie werden quasi zu ihren „Fotopapieren“. Sie kombiniert ihre Arbeiten mit verschiedenen anderen Techniken und arbeitet literarische, wissenschaftliche, politikwissenschaftliche und historische Texte in ihre Arbeiten ein. Dr. Gabriele Uelsberg, die Landesmuseumsdirektorin a.D. aus Bonn, hat die Arbeit von Lissy Winterhoff treffend beschrieben und die Besonderheiten hervorgehoben (siehe S. 5 f.).
Auf mehr als 450 m2 Ausstellungsfläche wurden über 150 dieser Werke gezeigt. Zur Ausstellung erschien ein umfangreicher Bildband:
„Lissy Winterhoff - Fotografische Archäologie“, ISBN 978-3-96920-049-0, Hardcover, 152 S., R. Alexander Akademie Verlag.
Lissy Winterhoff hat die Ausstellung zusammen mit der Kunsthistorikerin Dr. Jenny Graf-Bicher (Galerie Blickwinkel, Frechen) konzipiert und realisiert. Dabei entstand eine raumbezogene Ausstellung, in der jeder einzelne Raum in der Gesamtheit der ausgestellten künstlerischen Arbeiten durch Zusammenstellung, Korrespondenz und Gesamtwirkung der fotoplastischen Arbeiten in den jeweiligen Räumen ein eigenes Kunstwerk darstellt. In der Gesamtheit aller fünf Ausstellungsräume ergibt sich ein Gesamtkunstwerk, das die Besonderheit und Reichhaltigkeit des Œuvres der Arbeiten von Lissy Winterhoff widerspiegelt.
Dr. Gabriele Uelsberg formulierte zu den Bezügen der Arbeiten in dieser Ausstellung:
Wenn man „eine solche Ausstellungsgestaltung sieht, ist zu spüren, dass alles miteinander verbunden ist. Diese Fähigkeit, solche Bezüge herzustellen, geht über die Fotografie und die Bearbeitung der Fotografie hinaus. Man spürt, dass das ein ganz essenzielles Arbeitsfeld dieser Künstlerin ist…“
Es erschien deshalb lohnenswert, zu versuchen etwas davon festzuhalten. Auch wenn diese Darstellung keinesfalls die Eindrücke, die die Ausstellung vielen Besuchern vermittelt hat, adäquat wiedergeben kann, freue ich mich doch sehr, zumindest einen Einblick in diese Ausstellung mit diesem Bildband festhalten zu können.
Dr. Dr. Roland Alexander Klaer
S. 8: Blick in Raum 1
S. 19: Blick in Raum 2